Seit einigen Jahren ist der Wichtel Nisse fester Bestandteil unserer Vorweihnachtszeit und wird von Eltern wie auch Kindern heiß geliebt. So zauberhaft die Zeit mit Nisse auch ist – er benötigt Vorarbeit. Warum es sich lohnt, sich schon früh im Jahr Gedanken über den kleinen, magischen Mitbewohner zu machen und warum eine Wichteltür eine nette Abwechslung im weihnachtlichen Geschenkewahn sein kann, erfahrt Ihr unten.
Hintergrund: Die Julenisser und ihre Nissedor
In Skandinavien wacht auf jedem Hof und Haushalt ein Wichtel (dän. Nisse) über die Menschen und Tiere. Die Wichtel werden zumeist mit roten Mützen und langen Bärten dargestellt. Wobei es natürlich auch die weibliche Version und kleine Nachwuchs-Nisses zu sehen gibt. Als Wohnort wählt die Nissefamilie vornehmlich den Dachboden oder auch den Wald.
Ein Verwandter dieses „gewöhnlichen“ Wichtels ist der Julenisse – der Weihnachtswichtel. Er ist bereits eine sehr lange Zeit Bestandteil der skandinavischen Weihnachtstradition. Das Auftauchen einer Tür, der Nissedör, irgendwo im Wohnraum verkündet in der Vorweihnahchtszeit seinen Einzug.
Der Julenisse ist den Menschen eine große Unterstützung bei den Vorbereitungen auf Weihachten: Er hilft beim Geschenke einpacken. Er schmückt das Haus weihnachtlich. Er backt Kekse. Manche behaupten sogar, er berichte direkt an den Weihnachtsmann über das Benehmen der Kinder.
Seine Arbeit verrichtet der Weihnachtswichtel in der Nacht, damit er von den Menschen, insbesondere den Erwachsenen, nicht gesehen wird. Als Dank für seine Hilfe wird dem Julenisse an Weihnachten ein Teller mit Haferbrei, der Julegröd, hingestellt. Alternativ schmeckt dem Wichtel auch der traditionelle Reisbrei „Ris a la mande“.
Die meiste Zeit sind die Wichtel freundlich gestimmt. Doch vernehmen sie zum Beispiel, dass man nicht an sie glaubt oder ärgert man sie, muss man sich auf reichlich Schabernack gefasst machen. Da werden dann Schuhbändern zusammengebunden, Schlüssel versteckt oder Pulloverärmel verknotet. Manchmal macht der kleine Kerl das aber auch einfach so. Ihr seht, mit einem Wichtel wird es nicht langweilig.
Das Schöne ist, dass man bei seinem Wichtel volle kreative Freiheit hat. Ist es ein Weihnachtswichtel oder nicht? Was stellt er oder sie in der Zeit der Anwesenheit an? Wie lange bleibt der Wichtel?
Ich möchte Euch den Wichtel bei uns Zuhause vorstellen. Gestatten: Der Waldwichtel Nisse.
Unser Wichtel Nisse
Nisse kümmert sich in „seinem“ Wald um die Flora und Fauna. Er versorgt verletzte Tiere, gießt bei sommerlicher Hitze die kleinen Baumtriebe und sammelt Müll auf. Im Winter, wenn sich die meisten Tiere zum Winterschlaf gelegt haben und Nisse sich versichert hat, dass alles gut ist, packt er seine Sachen und macht Urlaub bei uns.
Wann genau er einzieht, ist jedes Jahr anders. Je nachdem, wie schnell er im Wald fertig ist. Taucht bei uns das Buch „Das Geheimnis der Weihnachtswichtel“ von Sven Nordqvist und Maike Dörries* auf, wissen wir, dass Nisse in der kommenden Nacht einziehen wird.
In seinem Urlaub möchte Nisse natürlich etwas erleben. Mal spielt er mit dem Spielzeug der Kinder, mal richtet er seinen Garten neu her, mal backt er für uns. Zwischendurch macht er aber auch mal einen oder zwei Tage Pause und besucht andere Wichtel oder legt einen Fernsehtag ein.
Bei allem, was er tut ist er sehr darauf bedacht, dass er nicht gesehen wird. Denn wird Nisse von einem Menschen erblickt, verliert er seine Zauberkraft. Ja, Nisse kann ein bisschen zaubern. Wie könnte man sich sonst erklären, dass die Tür an der Wand für uns nur ein Stück Holz ist. Aber wenn er sie öffnet, sie in seine Ferienwohnung führt?
Beim Nisse geht es erfrischender Weise in der Vorweihnachtszeit nicht um Geschenke. Es geht darum, einem liebgewonnenen Quasi-Familienmitglied ein guter Gastgeber zu sein. Und darum, sich als Erwachsener kreativ mal so richtig auszutoben, was mir totalen Spaß bereitet.
Die Existenz des Weihnachtsmannes wird von meinen Kindern inzwischen ab und an leider schon angezweifelt. Er ist zu allgegenwärtig und hat zu viele „Vertreter“, die man bei Veranstaltungen trifft. Aber Nisse ist über jeden Zweifel erhaben. Denn Nisse gibt es nur ein einziges Mal. Er ist einzigartig – mit all seinen Eigenarten, seinem Humor und seinen Vorlieben. So wie jeder in unserer Familie.
Wichteltür & Co.: Ausrüstung für den Wichtel
Wie bereits erwähnt, kommt unser Nisse mit einem beachtlichen Hausstand angereist. Inzwischen nennt der kleine Kerl eine ziemlich große Box in der Weihnachtskiste auf dem Dachboden sein Eigen.
Wichteltür-Sets* bieten Euch eine gute Grundausrüstung für einen Wichtel und erleichtern den Start. Diese gibt es inzwischen in allen möglichen Ausstattungsvarianten.
Ergänzen kann man diese Sets dann mit vielen schönen Dingen für Puppenhäuser, die im Bastelbedarf zu finden sind. Hier lohnt es sich, auch unterjährig die Augen offen zu halten.
Man kann aber auch Dinge, wie. z.B. die Tür oder kleine Mützen, einfach und günstig selbst basteln, nähen oder stricken. Im Internet gibt es viele Anleitungen.
Eine gute Grundausrüstung für einen Wichtel
- Wichteltür
- Briefkasten für den Briefwechsel mit der Gastfamilie
- Besen
- Fußmatte
- Stiefel
So macht es sich der Wichtel hyggelig
- Sitzbank*
- Strickleiter und/ oder Leiter, um vom Küchentisch runterklettern zu können
- Weihnachtskranz für die Tür
- Laterne oder ein anderes Licht
- Ein Tannenbaum
- Lagerfeuer mit LED-Licht*
- Oder ein gemütlicher Kamin*
- Kleines Fass als Ablage
- Geschirr – auch für Gäste, denn manchmal kommen andere Wichtel zu Besuch
- Eine kleine Toilette*
- Teppiche
- Wagen mit Stroh
- Mini-Bücher*
- Mütze und Schal
- Zum Saubermachen einen Eimer samt Feudel*
- Einen Koffer – steht dieser vor seiner Tür, wissen wir, dass unser Nisse uns morgen verlässt
Für die Wichtel-Hobbies
- BBQ-Grill*
- Werkzeug
- Alles für einen kleinen Garten*: Kleine Kunstrasen-Platten, Gartenzubehör wie Schaufel und Schubkarre, einen Zaun
- Küchen-Utensilien* wie Nudelholz, Schneebesen, Backformen, Mehlsack etc.
- Schlitten – mit dem saust er einen Berg Mehl oder Watte runter
- Eine kleine Staffelei* und Malzubehör
- Musikinstrumente
- Spielkarten
Ihr seht, es gibt eine Fülle an Möglichkeiten, wie sich Euer Wichtel bei Euch einrichten kann. Vielleicht ist er oder sie aber auch ein Fan von Bausteinen oder parkt ein Auto vor der Tür. Euren Gast könnt Ihr wunderbar an die Interessen der Kinder anlehnen.
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Ideen, was der Wichtel machen kann
Eine Wichteltür ist aufgetaucht und ein Wichtel bei Euch eingezogen? Wie schön!
Um für die Kinder spannend zu bleiben, sollte er oder sie nun regelmäßig etwas unternehmen. Sich jeden Abend spontan etwas zu überlegen kann da schnell anstrengend werden. Gerade in der Vorweihnachtszeit. Aber mit etwas Vorarbeit und einer kleinen Ideensammlung wird der Wichtel bei Euch eine großartige Zeit haben. Hier kommen ein paar Inspirationen.
Es ist Nacht – die aktivste Zeit des Wichtels. Was könnte er unternehmen?
- Ist der Wichtel das erste Mal bei Euch? Dann wäre es doch nett, wenn er sich den Kindern in einem Brief vorstellt.
- Die Kinder können dem Wichtel am nächsten Tag antworten und den Brief in den Briefkasten des Wichtels stecken. So können sich tolle Briefwechsel entwickeln.
- Der Wichtel hat gebacken. Es liegen ziemlich viel Mehl und seine Backutensilien auf der Arbeitsplatte. Aber wenigstens hat er uns ein paar Kekse liegen gelassen. Guck mal, sind das Fußabdrücke im Mehl?
- Vorfreude auf Weihnachten? Natürlich auch beim Wichtel. Darum hängt er einen Adventskalender oder anderen Kalender mit einem Weihnachtscountdown auf.
- Der Wichtel hat kleine Bilder für „die seine Gastfamilie gemalt
- Am Tag vor Nikolaus muss auch der Wichtel seine Schuhe putzen
- Die Wichteltür und der Bereich vor dieser wird weihnachtlich geschmückt.
- Der Wichtel hat auf dem Flur mit leeren Klopapierrollen Bowling gespielt.
- Spielzeug teilen: Der Wichtel mag auch Dinos oder Bausteine oder Barbies. Darum hat er heute Nacht damit gespielt. Aber er hätte zumindest aufräumen können.
- Bücher findet der Wichtel toll. Guck, er hat Bilderbücher gelesen und einen Buchstapel liegenlassen
- Der Wichtel hat in der Nacht kleine Fotos mit seiner Kamera gemacht und diese aufgehängt
- Hatschi – der Wichtel hat sich erkältet. Überall liegen Taschentücher rum
- Tatkräftige Unterstützung: Die Wohnungs-/Zimmertür wurde festlich geschmückt. Oder der Frühstückstisch gedeckt.
- Was ist das an/in der Trinkflasche oder der Brotdose? Oh, ein lieber Gruß vom Wichtel.
- Zeit für Gartenarbeit: Der Wichtel hat einen kleinen Kressegarten angelegt
- Ab auf den Weihnachtmarkt. Der Wichtel hat den Kindern etwas Geld geschenkt. Bringen sie ihm etwas mit?
- Waschtag – der Wichtel hat eine Leine gespannt und trocknet seine Wäsche
- Hui! Der Wichtel hat einen Berg gezaubert und ist Ski/ Schlitten gefahren.
- Party in der Sylvesternacht – auch der Wichtel feiert und hat mit Luftschlangen und Konfetti schön geschmückt
- Zum Auszug gibt es einen kleinen Glücksbringer für die Zeit bis der Wichtel wiederkommt
Wenn der Wichtel Lust auf Schabernack hat
- Wer hat von meinem Tellerchen gegessen. Oder von Keksen, Schoko-Weihnachtsmännern etc. abgebissen?
- Kleine Geschenke wie Eicheln in die Schuhe stecken oder die Schnürsenkel zusammenbinden
- Was ist das? Wer hat die Eier im Kühlschrank angemalt/ beklebt?
- Ärmel oder Hosenbeine verknoten
- Den Eltern Punkte oder Schnurrbärte ins Gesicht malen (z.B. mit Faschingsschminke)
- Wer hat die Küche umgeräumt? Was macht das Besteck im Kühlschrank und die Marmelade im Ofen?
Mit einem Wichtel wird es einfach nie langweilig. Und wenn mal zu viel zu tun ist, ist es auch nicht schlimm, wenn der Wichtel mal zwei Tage Pause macht. Dann ist er zu Besuch bei anderen Wichteln oder liest gerade ein total spannendes Buch.
Ich wünsche Euch viel Spaß mit Eurem ganz eigenen Weihnachts-Wichtel!