Diese Tour ist ein echter Klassiker in Hamburg. Sie vereint Hafen, Schiffe, Wasser und Strand. Und ist damit sowohl für Kinder als auch für Erwachsene immer wieder ein Vergnügen. Zugegeben, an sonnigen Wochenenden ist es an den Landungsbrücken und auf den Fähren gerne mal voll. Mit guter Laune und Entspanntheit haben wir dieses kleine Hindernis aber schnell hinter uns. Alles was wir sonst noch brauchen sind ein Ticket für die Fähre, vielleicht etwas zum Picknicken und Sandspielzeug.
Die St. Pauli Landungsbrücken
Herzlich Willkommen an den Landungsbrücken!
Genießt für einen Augenblick diesen trubeligen Ort. Tourist*innen sind auf dem Weg zu Hafenrundfahrten, Hamburger*innen schwelgen im Fernweh und Möwen jagen ihrem Mittagessen nach.
Der erste Schiffsanleger wurde hier 1839 gebaut, vornehmlich für Dampfer, die mit Kohle beladen waren. Beim Laden und Löschen dieser Dampfer bestand immer ein gewisses Unfallrisiko z.B. in Form von Bränden. Durch den Sicherheitsabstand zum Festland sollten die Häuser, die damals noch viel näher an der Wasserkante standen, geschützt werden.
1907 löste ein fast 700m langer Anleger für Personendampfer die hölzerne Anlegestelle ab; gebaut wurde er aus schwimmenden Pontons. Neun bewegliche Brücken verbinden ihn bis heute mit dem Festland. Jedoch sind die heutigen Pontons aus den Jahren 1953 bis 1955, da der alte Anleger im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.
Das markante, denkmalgeschützte Abfertigungsgebäude ging 1907 zeitgleich mit dem neuen Anleger in Betrieb. Auf seiner Länge von 205m gibt es zahlreiche Durchgänge zu den Brücken sowie Türme und Bauplastiken – ein wahres Schmuckstück der Hamburger Architektur.
Der Eisbär an den Landungsbrücken
Steht Ihr auf der U-/S-Bahn-Brücke zu den Landungsbrücken, seht Ihr rechts vom Abfertigungsgebäude die Kuppel des nördlichen Eingangs zum Alten Elbtunnel. Direkt vor Euch steht der Pegelturm. Neben seiner Funktion als Uhrenturm zeigt er auf der Elbseite den aktuellen Stand der Tide an.
Begeben wir uns doch mal auf die andere Seite des Pegelturms, um die Wasserstandsanzeige sehen zu können. Hier sitzt an einer Ecke des Gebäudes nämlich ein Tier, welches man nicht am Hafen erwarten würde. Ein gutes Suchbild für die Kids – und auch so manch Erwachsener nimmt das Tier zum ersten Mal wahr.
Direkt am Eisbären vorbei geht es nun die Brücke 3 runter. Hier fährt die Fähre 62 in Richtung Neumühlen ab – und wir fahren mit. Dies ist mit einem ganz normalen HVV-Ticket möglich. Ihr benötigt keinen Extra-Fahrschein.
Wenn das Wetter und der Andrang es zulassen, bietet es sich an oben an Deck Platz zu nehmen und sich den Wind um die Nase wehen zu lassen. Von drinnen sieht man aber genauso gut.
Genießt die kleine Hafen-Rundfahrt vorbei an der Fischauktionshalle und den Docklands. Wir steigen an der Haltestelle „Neumühlen/ Övelgönne“ wieder aus.
Der Museumshafen Övelgönne
Vom Anleger der Fähre aus sieht man schon den Museumshafen. Schiff an Schiff reiht sich in dem Hafenbecken – neben Eisbrechern, Segelschiffen und Kuttern auch das älteste seegängige Feuerschiff der Welt.
Die historischen Schiffe werden im Museumshafen restauriert und der Öffentlichkeit präsentiert. Beim Bummel über den Anleger kann man die Informationstafeln zu den verschiedenen Schiffen lesen und vielleicht hat man ja Glück und eine Crew lädt einen spontan zu einer Innenbesichtigung ein.
Spenden für den Erhalt des Museumshafens werden gerne angenommen. Weitere Infos zum Museumshafen Övelgönne gibt es hier.
Wenn Ihr genug vom Schiffe gucken habt, lasst uns weitergehen. Wir biegen nach links auf die Straße „Övelgönne“ ab. Behaltet die rechte Seite der Straße inklusive Hecke im Blick. Denn es ist Zeit für das nächste Tier-Suchspiel.
Der Spassi-Automat
Findet mir einen Elch. Oder einen Hund? Oder einen Papagei? Was auch immer man für ein Tier im Spassi sieht – eine schöne Erinnerung an einen tollen Tag ist er allemal. Am Automaten findet Ihr die Geschichte dieser Figur und könnt aus mehreren Gestaltungen auswählen.
Bei unserem letzten Besuch lagen die Kosten bei 6€, zahlbar in Münzen.
Bevor wir nun endlich die Füße in den feinen Sand am Elbstrand graben, lasst Euren Blick kurz nach dem Spassi mal auf die linke Seite schweifen. Sonst könnte Euch das lustige Övelgönner Labyrinth entgehen.
Los geht es auf der Platte mit dem lateinischen Ausspruch „fata viam inve nient“, (sinngemäß „Das Geschick findet den Ausweg“). Von da aus folgt Ihr den Buchstaben in der richtigen Reihenfolge, um das Labyrinth zu meistern. Wer den Ausweg gefunden hat, kann die Schaufel zücken – der Elbstrand wartet.
Der Elbstrand & der Bojenmann
Ein gut zu erreichender Strand mitten in der Stadt. Kein Wunder, dass der Elbstrand Övelgönne bei gutem Wetter einer der Lieblingsorte in Hamburg ist.
Die Kinder schaufeln im Sand während die Eltern die Sonne und das Panorama genießen. Tuckert dann noch ein großes Container- oder Kreuzfahrtschiff vorbei, ist die Atmosphäre einzigartig. An manchen Stellen am Elbstrand darf man sogar grillen (auf die Ausschilderung achten).
Aber Achtung: Große Schiffe sorgen am Ufer für Wellen mit Sogwirkung, die man leicht unterschätzt. Habt die Kids also gut im Auge, wenn sie mit den Füßen im Wasser sind.
Wurde genug gebuddelt, gehen wir den Elbstrand hinunter. Auf Höhe der Strandperle besuchen wir einen Mann, der auf dem Wasser steht.
Der Bojenmann Övelgönne
Dieser Bojenmann gehört zu den „Vier Männer auf Bojen“ von Stephan Balkenhol, welche nun schon knapp 30 Jahre zum Stadtbild von Hamburg gehören.
Jeden Frühling kehren die Vier aus ihrer Winterpause zurück und verteilen sich auf ihre Standorte: Außenalster nahe der Gurlitt-Insel, Serrahn in Bergedorf, Süderelbe östlich der Brücke des 17. Juni und eben vor der Strandperle in Övelgönne.
Ruhig und gelassen stehen sie an den belebten Orten und gucken. Es umweht sie ein Hauch von Rästelhaftigkeit. Was sagt ihr Haltung aus? Jede der Figuren hält die Arme nämlich anders.
Übrigens, von Stephan Balkenhol sind auch die Bronzeplastik „Mann + Frau“ vor der Zentralbibliothek Hamburg und die Bronzeplastik „Mann auf dem Hals einer Giraffe“ am Haupteingang zu Hagenbecks Tierpark.
Wir befinden uns zurzeit aber immer noch am Elbstrand. Wollen wir noch etwas weiter? Dann lasst uns doch zum Abschluss Hamburgs ältesten Einwanderer besuchen.
Letzte Station: Der Alte Schwede
Folgt dem Elbstrand für einen knappen Kilometer, dann liegt er da; gemütlich in der Sonne: Der „Der Alte Schwede“, Hamburgs ältester Einwanderer.
Im September 1999 wurde dieser riesige, knapp 220 Tonnen schwere Findling bei Baggerarbeiten in der Elbe gefunden. Da hatte er eine ziemlich weite Anreise hinter sich. Eingewandert ist er aus Schweden während einer der Eiszeiten vor rund 400.000 Jahren. Seit 2020 ist der Schwede eingebürgert und freut sich nun jeden Tag über den Ausblick von seinem Zuhause und die Hamburger, die ihn ehrfürchtig versuchen abzumessen.
Vom „Alten Schweden“ aus gib es nun unterschiedliche Möglichkeiten, die Tour zu beenden.
Möchtet Ihr mit der Fähre zu den Landungsbrücken zurück? Dann könnt Ihr entweder am Elbstrand zurück oder Ihr bleibt auf der Straße „Övelgönne“ und guckt Euch die tollen, kleinen Häuser an.
Sind die Kinder erschöpft, gibt es auf der Elbchaussee die Bushaltestelle „Halbmondsweg“, deren Buslinien Euch z.B. zum Bahnhof Altona bringen können. Der Weg führt dann durch „Schröders Elbpark“ und bietet ein nettes Bein-Training zum Ende der Tour.